Der Park Güell in Barcelona ist ein echter Besuchermagnet. Credit: Daniel Corneschi/Unsplash

Barcelona: Sehenswürdigkeiten und vieles mehr

Hier haben wir die besten Tipps für Barcelona, von geheimen Gaudì-Schätzen bis zu den leckersten Tapas der Stadt

by Jennifer Ceaser

Barcelona steht ganz oben auf der Reiseliste vieler Abenteuerlustigen, und das völlig zurecht: Die katalanische Küstenstadt zieht dich mit ihrer einmaligen Gastronomie, spannenden Attraktionen und architektonischen Meisterwerken in ihren Bann. Streune durch die engen mittelalterlichen Gassen des Gotischen Viertels, sieh dir die schönsten Beispiele für mediterrane Architektur der Moderne von Antoni Gaudì und seinen Zeitgenossen an, genieße die würzigen Leckerbissen und entdecke das bunte Treiben des Nachtlebens. Und das alles wird dir im Grunde ganzjährig auf dem Silbertablett serviert, denn das sonnige Küstenklima macht es möglich, Barcelona auch im Winter zu besuchen. Wie auch immer dein Programm aussieht – vergewissere dich, genug Zeit zum Relaxen einzuplanen. Zahlreiche Dachterrassen erfreuen dich nämlich mit einem Panoramablick über die Stadt, das Meer und die Berge in der Umgebung.

Barcelona

Essen: Barcelona

Die vielen Terrassen von Barcelona sind die besten Spots, um Sonne zu tanken und atemberaubende Ausblicke über die Stadt mit einem oder zwei Drinks in der Hand zu genießen. Die Mood Rooftop Bar ist dafür ideal geeignet, denn von hier aus kannst du das tänzelnde Dach der Casa Milà von Gaudì genauer unter die Lupe nehmen und die aufragenden Türme der Sagrada Família bestaunen. Unter Sonnenschirmen lässt sich entspannt zur Mittagszeit die große Auswahl an gegrilltem Fisch, Meeresfrüchten und Fleisch genießen. Die Dachterrasse ist auch abends geöffnet, wobei die Stimmung von relaxt zu lebendig wechselt – mit live DJs, die meist an Wochenenden ihre besten Hits auflegen. Gönne dir diese einmalige Erfahrung, falls du zwischen April und Oktober in Barcelona bist.

Eine Liste von Locations, die Tapas anbieten, würde wohl nie enden. Um jedoch die besten patatas bravas (frittierte Kartoffelecken mit pikantem Ketchup und Mayonnaise) und Jamón Ibérico (Iberischer Schinken) zu probieren, solltest du die richtigen Adressen kennen. Im berühmten Gotischen Viertel liegt La Catalista, eine vergleichbar neue Weinbar, die ungefähr 20 verschiedene Weinarten aus der näheren Umgebung anbietet. Aber auch die Küche ist herausragend, mit einer gut sortierten Auswahl an Tapas, die dank einem modernen Twist besonders reizvoll sind. Die patatas bravas werden hier beispielsweise mit einer scharfen koreanischen Gochujang-Sauce und schmackhafter japanischer Kewpie-Mayonnaise serviert. Den Kroketten aus Tintenfisch wird gegrillter Aal hinzugefügt, um den Geschmack zu intensivieren. Ist dir eher nach etwas Leichtem zumute, dann kannst du bei La Catalista auch gegrillte Pilze mit Brunnenkresse und essbaren Blumen oder Jakobsmuscheln mit gegrilltem Gemüse probieren. Solltest du mit katalanischen Weinen noch unerfahren sein, dann wird dir das fachkundige Personal bei der Auswahl helfen und die dazu passenden Tapas empfehlen, für ein rundum perfektes Geschmackserlebnis.

Versteckt in einer kleinen Straße im Gràcia-Bezirk (Hinweis: Halte nach der beleuchteten roten Kugel Ausschau), findest du 14 De La Rosa ein Geheimtipp in der Nachbarschaft. Einen Tipp, den du für dich behalten wollen wirst. Der Ort ist gemütlich und nobel zugleich, ohne versnobt zu wirken: Die freundlichen Barkeeper mit weißem Hemd und Fliege kennen sich bestens aus mit Cocktails und können dir alles von Klassikern bis ausgeklügelten Neukreationen zaubern. Kein Wunder, denn der Besitzer Dean Shury war einst Barkeeper im berühmten Londoner Chiltern Firehouse. Für einen Mitternachtssnack sorgt die kleine, wohl überlegte Auswahl an saisonalen Tapas. Die Panzanella und die Platte mit lokalen Käsespezialitäten können wir wärmstens ans Herz legen, genauso wie die dazu passenden Naturweine. Sichere dir ein bequemes Plätzchen an der marmornen Theke oder an einem der von Kerzen beleuchteten Tische, wenn dir der Sinn nach etwas mehr Romantik steht.

Sehenswürdigkeiten: Barcelona

In einer Stadt, die vor allem für ihren katalanischen Modernismus in der Architektur gefeiert wird, wurden die bekanntesten Kulturschätze vom Architekten Antoni Gaudì entworfen: Die Sagrada Família, Casa Milà, Casa Batlló und der Park Güell, um nur einige zu nennen. Aber sei darauf gefasst, lange anzustehen und knackige Eintrittspreise zu bezahlen, wobei du für die meisten dieser Sehenswürdigkeiten dein Ticket im Voraus reservieren solltest. Möchtest du den Stil Gaudìs kennenlernen, ohne von Menschenmassen umgeben zu sein, dann kannst du zum moderaten Preis in der Nachbarschaft Gràcia die Casa Vicens aufsuchen. Das einmalige Design erinnert an das Lebkuchenhaus aus Hänsel und Gretel: Die schrill gestaltete Fassade, die vom Mudejar-Stil inspiriert wurde, wird auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Auch der Innenraum mit seinen bunten Ornamenten auf elaborierten Keramik-Kacheln und handbemalten Decken enttäuscht nicht. Begib dich auf das Dach, um einen näheren Blick auf die mit Kacheln gestalteten Türme und Kuppeln zu erhaschen.

Durch den Ruhm von Gaudì in den Schatten gestellt, aber eben deshalb ein Tipp für wahrlich Interessierte, ist der architektonische Beitrag von Josep Puig i Cadafalch zur modernistischen Architektur der Stadt. Seine vielleicht bekannteste Arbeit ist die Casa Martí, eine verspielte Mischung aus mittelalterlicher Gotik und einer Vielzahl an Skulpturen, die sich an der Fassade zu tummeln. Es fügt sich harmonisch in das Gotische Viertel ein, welches übrigens auch das Zuhause des ikonischen Restaurants Els Quatre Gats ist, in dem einst Picasso mit seinen Zeitgenossen speiste. Weiterhin sehenswert ist Cadafalchs Textilfabrik, die an eine mittelalterliche Festung erinnert und heute die Kunstgalerie CaixaForum beherbergt. Hier solltest du dir unbedingt die Zeit nehmen, die Dachterrasse zu erkunden und einen Blick auf die Konstruktion aus roten Ziegeln von oben zu werfen. Ein Pluspunkt: Das Gebäude selbst kannst du kostenlos besichtigen, nur die Ausstellungen kosten Eintritt. Halte hier für einen Moment inne und lass die herausragende Kuppel des benachbarten Nationalmuseums für Katalanische Kunst MNAC auf dich wirken.

Während die meisten um die Sagrada Família ihre Kreise ziehen, kannst du dich ein paar Blöcke hinauf in Richtung des ruhigen Sant Pau Recinto Modernista begeben. Dieses ehemalige Krankenhaus wurde vom führenden katalanischen Architekten Lluís Domènech i Montaner gestaltet. Der enorme Komplex ist das größte Jugendstilgebäude in Europa und besteht aus 27 von Kuppeln gekrönten Gebäuden und Höfen, die sich allesamt über eine ausgedehnte Fläche ziehen. Du kannst diese architektonische Sehenswürdigkeit von außen, von innen und sogar von unten entdecken – die einzelnen Gebäude sind nämlich teils durch unterirdische Gänge verbunden. Das größte Highlight ist der Haupttrakt mit seiner ausschweifenden Marmortreppe, den großen, lichtdurchfluteten Fenstern und den Fresken an den Decken.

Unterkunft: Barcelona

Yurbban Trafalgar Hotel

Mitten im Geschehen des emsigen Hotspots El Born gelegen, ist das Yurbban Trafalgar Hotel eine der gemütlichsten Budget-Unterkünfte Barcelonas. Ein leckeres Frühstück mit lokalen katalanischen Häppchen ist im Preis inbegriffen. Darüber hinaus hat dieses Hotel einen kostenlosen Fahrrad- und Longboard-Verleih, eine kostenlose Wäscherei und wirklich hilfreiche Tipps zu bieten, die du beim freundlichen Personal erfragen kannst. Du kannst in der Lobby entspannen oder auch für ein paar Stunden arbeiten. Mehr Zeit solltest du jedoch auf der Dachterrasse samt Pool, Poolbar und Panoramablick über die Stadt.

Barcelona

Praktik Bakery

In puncto Standort ist die Praktik Bakery eigentlich kaum zu toppen – das Hotel liegt einen Katzensprung von der lebhaften Shoppingmeile Passeig de Gràcia und Gaudìs Casa Milà entfernt. Und ja, das Hotel hat eine Bäckerei, übrigens eine der besten in der Stadt, die du direkt im Erdgeschoss findest. Es gibt hier keine Lobby und die erschwinglichen Zimmer in der 3-Sterne-Unterkunft verschwenden keine Ressourcen für unnötigen Schnickschnack. Denn gibt es was besseres, als vom süßen Duft frisch gebackener Croissants geweckt zu werden? Eben!