Die Metropole Rotterdam mit ihren im Sonnenschein blitzenden Wolkenkratzern und der eleganten, modernen Architektur hat mit den anderen Städten der Niederlande kaum etwas gemein. Die ehemals mittelalterliche Stadt galt in den 1940er Jahren als strategisch wichtige Hafenstadt für die Deutschen und wurde bei Luftangriffen fast vollständig zerstört. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs beschlossen die Rotterdamer, ihre Stadt auf moderne Art wiederaufzubauen. Dazu entwarfen sie einen neuen Straßenplan und zeigten sich bei der Architektur überaus experimentierfreudig.
Bis heute ist den Rotterdammern dieser innovative Geist erhalten geblieben und nicht selten leisten Stararchitekten wie Norman Foster und Rem Koolhaas ihren Beitrag zum auffälligen Stadtbild. Neben ihrer provokanten Architektur hat die zweitgrößte Stadt der Niederlande eine überaus dynamische Food-Szene zu bieten, in der sich lokale und internationale Küche vermischen. Das macht sie zu einem perfekten Reiseziel für einen Städtetrip.
Essen: Rotterdam
Die multikulturelle Hafenstadt lässt sich am besten bei einem Spaziergang entlang der Witte de Withstraat und ihrer angrenzenden Straßen erkunden. In dieser modernen Gegend finden sich zahlreiche erschwingliche Restaurants, Cafés und Imbissstände, die Gerichte aus aller Welt servieren.
Im Bazar Rotterdam erwarten dich ausgezeichnete kleine nordafrikanische und fernöstliche Gerichte, die sich wunderbar teilen lassen – besonders die Sofras für zwei, bestehend aus verschiedenen warmen und kalten Speisen und Soßen, darunter Grillgemüse, Hummus und Couscous. Der farbenprächtige Gastraum ist mit Orientteppichen, Laternen und Mosaiken geschmückt.
Das Ter Marsch & Co. ist ein wahres Burger-Mekka, das auf sein ausgezeichnetes und regionales Rindfleisch stolz ist. Umgeben von rustikalen Ziegelwänden und herabhängenden Industrielampen kann man hier die verschiedenen Kreationen des Hauses probieren, zum Beispiel das Gojira, ein Mix aus niederländischem trocken gereiftem Ribeye und japanischem Wagyu-Rind, garniert mit süß-sauren Gurken, Mini-Pak-Choi, Bulgogi-Pulled-Pork, gegrilltem Bauchspeck und Gochujang-Sauce.
Das Supermercado ist dank seines coolen Street-Food-Vibes und günstigen Angebots bei Einheimischen besonders beliebt. Hier findet man überraschend authentische Versionen lateinamerikanischer Spezialitäten, darunter Tacos, Nachos, Margaritas und Caipirinhas.
Sehenswürdigkeiten: Rotterdam
In Rotterdam gibt es spektakuläre Architektur, soweit das Auge reicht. Zu einer der berühmtesten Konstruktionen zählen wohl die Kubuswoningen, ein Komplex aus miteinander verbundenen, geneigten, würfelförmigen Häusern, entworfen in den 1980er Jahren vom niederländischen Architekten Piet Blom. Diese hellgelben Gebäude im Zentrum dienen bis heute als Wohnungen – bis auf einen perfekt erhaltenen Vorzeigewürfel, der der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Ganz in der Nähe befindet sich die riesige futuristische Markthal, der erste überdachte Lebensmittelmarkt des Landes. Die beeindruckend gewölbte Halle ziert Arno Coenens „Horn of Plenty“, ein 11.000 Quadratmeter großer 3D-Druck mit einer farbenprächtigen Illustration aus Gemüse, Fisch, Blumen und Schmetterlingen. Im Inneren befinden sich Dutzende Marktstände, die Besuchern regionale Produkte und Handwerkskunst sowie unzählige internationale Leckerbissen anbieten.
Im alten Hafenviertel Wilhelminapier befindet sich Sir Norman Fosters unverwechselbares U-förmiges World Port Center. Die drei blockartigen und miteinander verbundenen Türme bilden den Komplex De Rotterdam von Rem Koolhaas und beherbergen das Maastoren, das größte Gebäude der Niederlande.
Wer wissen will, wie Rotterdam aussah, bevor es all die glitzernden Wolkenkratzer gab, der sollte unbedingt der malerischen Halbinsel Katendrecht (auch De Kaap genannt) einen Besuch abstatten. Dieses kleine Viertel aus roten Backsteinhäusern und Lagerhallen – damals Niemandsland für rauflustige Seeleute und Prostituierte – hat sich zu einer der schicksten Gegenden der Stadt gemausert. Shabby-Chic-Cafés und lebhafte Bars säumen heute die schattigen Straßen. Außerdem empfehlen wir einen Abstecher zur Fenix Food Factory, um regionale Köstlichkeiten zu probieren.
Unterkunft: Rotterdam
Hotel New York
Das Hotel New York, ein reich verziertes und mit Türmen versehenes Art-déco-Prunkbauwerk, ist eines der wenigen Gebäude, die 1940 beim Blitzangriff auf Rotterdam verschont blieben. Die Lobby und das Restaurant im maritimen Stil sind mit Originalartefakten dekoriert, die auf die Seefahrertradition der Stadt verweisen. Von einigen Zimmern aus kann man den Hafen überblicken, wobei die schönste Sicht die ehemaligen Sitzungssäle bieten, die über eine edle Holzvertäfelung, Art-déco-Beleuchtung und funktionstüchtige Kamine verfügen.
Das Hotel New York befindet sich im ehemaligen Hauptquartier der Holland Amerika Line. Credit: Iris van den Broek/Rotterdam Tourism Das Boutique-Hotel ist ein Art-Déco-Wunder. Credit: Booking.com
Hotel nhow Rotterdam
Das Hotel nhow Rotterdam ist Teil des dreitürmigen flussseitigen Gebäudekomplexes von Rem Koolhaas. Es verfügt über 278 elegante Zimmer mit Holzfußboden, moderner Dekoration und raumhohen Fenstern mit Blick auf die Maas. Am schönsten sind dabei die Skyline-Zimmer, von denen aus man die Erasmus-Brücke überblicken kann. Wer seine Geldbörse jedoch etwas schonen will, kann auch in der Gastrobar ELVY im siebten Stock die fantastische Aussicht genießen. Die Außenterrasse ist einer der schönsten Orte der Stadt, um den Sonnenuntergang zu beobachten.
Das Hotel in Rotterdam bietet seinen Gästen einen Blick auf den Fluss. Credit: Booking.com Die Räume sind sauber, klar strukturiert und modern. Credit: Booking.com