Obwohl Amsterdam vor allem für seinen lieblichen Charme bekannt ist – Grachten, Kopfsteinpflaster und jahrhundertealte Giebelhäuser – gibt es auch eine kantige Seite der niederländischen Hauptstadt, die es zu erkunden lohnt.
Der Fluss IJ, ein riesiges Gewässer, das die beiden Stadthälften trennt, hat sich in den letzten zehn Jahren verändert, und zwar mit einer Fülle an interessanten, architektonischen und kulturellen Highlights die an seinen Ufern entstanden sind. Nimm eine der kostenlosen Fähren vom Amsterdamer Hauptbahnhof bis nach Amsterdam Noord. In dem ehemaligen Industrieviertel sind heute zahlreiche Museen, Restaurants und Hotels an der Wasserseite anzutreffen sowie die einst verlassene Werft NDSM Wharf, wo Lagerhäuser zu Kunsträumen und Flohmärkten umfunktioniert wurden. Schlendere über eine Fußgängerbrücke zur künstlich angelegten Insel IJdok mit ihren neuen gläsernen Türmen und einer Reihe von Cafés direkt am Wasser. Hier findest du einige unserer Lieblings-Spots direkt am Fluss, die du dir bei einer Städtereise nach Amsterdam nicht entgehen lassen solltest.
Essen: Amsterdam
Pllek ist das erste Beachbar-Konzept in Amsterdam. Sand wurde aufgeschüttet, um einen echten Strand am Ufer des IJ zu schaffen. Hinzu kamen Liegestühle, Sonnenschirme und eine weitläufige Holzterrasse mit Picknicktischen. Bei schönem Wetter ist die Beachbar einer der angesagtesten Treffpunkte am NDSM Wharf, wo den ganzen Sommer über Live-Konzerte, Open-Air-Filme und Tanzpartys stattfinden. Genauso cool wie die Bar ist auch das Restaurant selbst: eine scheinbar wacklige Zusammenstellung von alten Schiffscontainern, die sich über zwei Etagen erstreckt, mit bunten Wellblechwänden und riesigen Fenstern mit Blick auf das Wasser. Die saisonale Speisekarte ist überwiegend vegetarisch gehalten und greift auf Bio-Gemüse aus eigenem Anbau zurück (die Salate sind hier besonders gut!). Außerdem gibt es eine schöne Auswahl an frisch gepressten Säften und Bioweinen.
Im Café de Ceuvel am Hafen von Amsterdam Noord kannst du nicht nur lecker essen, sondern auch mit gutem Gewissen, denn alles ist komplett vegan, biologisch und nachhaltig. Das Konzept beginnt bereits bei der Architektur des Cafés. Es besteht aus einer ausgefallenen Mischung recycelter Materialien, unter anderem aus einem alten Rettungsschwimmerstand und 80 Jahre alten Schiffsanlegestellen, die aus dem Amsterdamer Hafen gerettet wurden. Die mediterran angehauchte Speisekarte ist rein pflanzlich, mit Gemüse von lokalen Bauern; die Bar stellt auch eigene Softdrinks mit Bio Sirup her und serviert CO2-freien Kaffee und Bier von kleinen regionalen Brauereien. Im Winter sorgen die Holzbalken und der Holzofen für ein gemütliches Ambiente, während im Sommer die Terrasse direkt am Wasser ein lebhafter Treffpunkt für die Einheimischen ist.
Mitten in der modern-kantigen Architektur der künstlichen Insel IJdok liegt das schicke, mehrstöckige MOS Amsterdam. Das Restaurant wurde für seine innovative Küche bereits mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Drinnen wirst du in Plüsch und Samt gehüllt und kannst durch die großen Fenster einen Blick auf den Fluss IJ und den Jachthafen werfen; bei schönem Wetter solltest du unbedingt versuchen einen Tisch auf der Terrasse am Wasser zu ergattern. Chefkoch Egon van Hoof kreiert kreative Gerichte mit Meeresfrüchten, Fleisch und saisonalen Produkten zum Beispiel regionale Radieschen mit geräuchertem Aal in einer Sesam-Seegras-Sahnesauce oder pochiertes Perlhuhn mit Pilzen, Pflaumen und Gänseleber. Die Gerichte kannst du à la carte bestellen oder du entscheidest dich für ein Mittags- oder Abendmenü ab 55 € für vier Gänge.
Mittagmenüs im ausgezeichneten MOS Amsterdam (ein Michelin Stern) bekommst du schon ab 55 €. Quelle: MOS Amsterdam Der Blick vom MOS Amsterdam über den großen Fluss IJ. Quelle: MOS Amsterdam
Sehenswürdigkeiten: Amsterdam
Wolltest du schon immer einmal an der Kante eines 22 Stockwerke hohen Gebäudes hin und her schaukeln? Auf dem bekannten A’DAM-Turm im A’DAM Lookout ist es möglich! Passend dazu wurde die riesige hydraulische Schaukel „Over the Edge“ benannt, die Besuchern Nervenkitzel pur in schwindelerregender Höhe verspricht – und zwar 100 Meter über Amsterdam. Wenn dir das etwas zu viel ist, dann kannst du auch einfach den atemberaubenden 360-Grad-Ausblick auf die Stadt und den Fluss IJ genießen oder einen Drink in der Rooftop Sky Bar bestellen. Schon allein der Aufzug zum Lookout sorgt für Adrenalin, denn er befördert dich in nur 20 Sekunden 20 Stockwerke nach oben und das samt Techno-Musik und einer schillernden Lichtshow.
Amsterdams moderne Architektur ist etwas fürs Auge. Quelle: Sir Adam Hotel
Graffiti-Fans kommen im STRAAT voll auf ihre Kosten – dem angeblich größten Street-Art-Museum der Welt. Das Museum ist am NDSM Wharf auf 8000 Quadratmeter in einem ehemaligen Lagerhaus für Schiffsschweißarbeiten untergebracht. Riesige Wandgemälde schmücken die Wände – sowohl innen als auch außen – darunter das berühmte 24 Meter hohe Porträt der lächelnden Anne Frank der brasilianischen Street-Art-Legende Eduardo Kobra. Das Museum stellt abwechselnde Exponate aus seiner bedeutenden Sammlung lokaler und internationaler Künstler aus und zeigt temporäre Ausstellungen von Graffiti-Meistern aus aller Welt.
Du möchtest ein einzigartiges Souvenir mit nach Hause nehmen? Die IJ-Hallen bezeichnen sich selbst als der größte Flohmarkt Europas mit rund 500 Anbietern, die so ziemlich alles verkaufen: Secondhand-Kleidung, alte Schilder, antike Möbel, Retro-Spielzeug, Vinyl, Original Kunstwerke und allen möglichen Schnickschnack, den man sich so vorstellen kann. Die Stände befinden sich in einem riesigen Industriegebäude am NDSM Wharf und erstrecken sich oft bis ins angrenzende Gelände. Der Flohmarkt findet in der Regel ein- oder zweimal im Monat an den Wochenenden statt und kostet einen kleinen Eintritt. Feilschen ist erlaubt und wird sogar erwartet!
Finde den besten Trödelmarkt in den IJ-Hallen, dem größten Flohmarkt Europas. Quelle: Nichon Glerum
Unterkunft: Amsterdam
Sir Adam Hotel
Dieses Boutique-Hotel der angesagten Sir-Hotels-Kette befindet sich in den ersten acht Stockwerken des A’DAM-Towers und bietet einen atemberaubenden Blick auf den Fluss IJ und das Stadtzentrum. Das Thema Musik zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Einrichtung, von der gut sortierten Vinyl-Bibliothek in der Lobby bis hin zu den Zimmern und Suiten, die mit Bandpostern und Fotos berühmter Musiker dekoriert sind. Das Design ist industriell-schick gehalten, mit Wänden und Säulen aus Sichtbeton und eleganten, maßgefertigten Schränken.
Die Lobby des Sir Adam Hotels ist ein angesagter Ort zum Verweilen. Quelle: Sir Adam Hotel Die Zimmer haben einen industriellen Charakter und greifen das Thema “Musik” immer wieder auf. Quelle: Sir Adam Hotel
Room Mate Aitana
Vom Amsterdamer Hauptbahnhof sind es nur 10 Minuten zu Fuß über eine Fußgängerbrücke zum IJdok und dem gläsernen Room Mate Aitana. Ein Hotel mit 284 Zimmern, raumhohen Fenstern und einem fantastischen Blick auf den Fluss und die Stadt. Die geräumigen Zimmer im modernen Stil sind in verschiedenen Konfigurationen erhältlich, von Zweibett- oder Doppelzimmern bis hin zu großzügigen Suiten.
Ausblick vom Room Mate Aitana auf den Fluss IJ. Quelle: Room Mate Aitana Die Zimmer sind in gedeckten Farben gehalten, was eine entspannte Atmosphäre schafft. Quelle: Zimmer Mate Aitana