Die westlich in Apulien am Ionischen Meer gelegene Hafenstadt (am „Stiefelabsatz“ Italiens) aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. begeistert durch seine Vielseitigkeit.
Im Norden befinden sich der industrielle Kern der Stadt und die Heimat des größten Stahlwerks Europas; auf der anderen Seite der Ponte di Porta Napoli liegt die faszinierende Altstadt (Borgo Antico), und im Süden, die Ponte di San Francesco di Paola überquerend, finden wir das moderne Zentrum mit seinen feinen Boutiquen und Bars sowie dem sehenswerten Museo Nazionale Archeologico.
Auf einem Kurztrip nach Tarent lohnt es sich, die hübsche Altstadt mit seinen verwinkelten Gassen zu erkunden, bevor man bei einem Spaziergang entlang der Uferpromenade die weltbürgerliche Seite des Städtchens betritt.
Essen: Tarent
Wie es sich für eine vom Meer umgebene Stadt gehört, ist ihr Tisch reich mit Meeresfrüchten gedeckt. Als stadtweit beliebtestes Gericht gelten die Cozze alla Tarantina (Muscheln in würziger Tomatensauce), aber auch Calamari und Fisch werden in fast jedem Restaurant gegrillt oder roh serviert. Wer einen spannenden Blick hinter die Kulissen erhaschen will, geht in den frühen Morgenstunden zum Mercato del Pesce. Hier kann man die Köche dabei beobachten, wie sie die Zutaten für die für den Tag geplanten Gerichte auswählen.
Tarents bekanntestes Fischrestaurant, das Gatto Rosso, ist berühmt für seinen scharfen Meeresfrüchtesalat und seine Interpretationen traditioneller apulischer Gerichte (wie die Spaghetti mit Tarenter Muscheln). Dieselbe Familie betreibt das Gesù Christo (was übersetzt tatsächlich Jesus Christus bedeutet), eine weitere hochgeschätzte Fisch-Trattoria aus den 1960ern. Das Ristò Fratelli Pesce genießt einen guten Ruf für sein saisonales Meeresfrüchte-Angebot und die große Auswahl an regionalen Weinen.
Wer kein Fisch-Fan ist, für den könnten die ohrförmige orecchiette-Pasta das Richtige sein. Alternativ lohnt sich auch ein Besuch in der Metzgerei, um eine bombette zu probieren, eine für die Region typische Fleischroulade mit verschiedenen Füllungen. Noch eine Tarenter Spezialität für zwischendurch ist panzerotto, eine frittierte oder gebackene Calzone, gefüllt mit Tomate und Mozzarella. Die Casa del Panzerotto oder das Dottor Panzerotto sind hier die richtige Anlaufstelle.
Sehenswürdigkeiten: Tarent
Tarents langjährige und vielfältige Geschichte ist an vielen der historischen Bauwerke erkennbar, deren Besuch sich definitiv lohnt. Die Altstadt (Borgo Antico) war einst ein wichtiger Teil von Magna Graecia, das seinen Namen der Kolonialisierung Süditaliens durch die Griechen zwischen dem 8. und 5. Jahrhundert v. Chr. zu verdanken hat. Die griechischen Herrscher hinterließen hier kostbare Relikte wie den Poseidontempel.
Weiter im Westen befindet sich die Cathedral di San Cataldo aus dem 11. Jahrhundert, eines der ältesten romanischen Gebäude Apuliens. In der Neustadt (Borgo Nuovo) auf der anderen Seite der Brücke beeindruckt das Museo Nazionale Archeologico seine internationalen Besucher mit der weltgrößten Sammlung griechischer Terrakotta-Figuren.
Weiter südlich befinden sich die hübschen Strände der Salento-Küste, wo man sich herrlich nach dem Museumsbesuch entspannen kann. Die Strände Lido Bruno, Lido Gandoli und Lido Silvana sind für ein wenig Sonnenschein im Gesicht und Sand zwischen den Zehen sehr zu empfehlen.
Vom antiken Poseidontempel sind heute nur noch zwei Säulen erhalten. Credit: Maximix/CC BY-SA 3.0 Zwischen Altstadt und Neustadt verläuft eine malerische Route, die über die Ponta di San Francesco di Paola führt. Credit: Fdecomite/CC BY 2.0
Unterkunft: Tarent
Hotel L’Arcangelo
In einem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, nur fünf Gehminuten vom Tarenter Bahnhof entfernt, befindet sich dieses charmante Boutique-Inn Hotel L’Arcangelo. Die 11 Zimmer sind mit einem weißen apulischen Steinboden versehen und einige von ihnen verfügen über Balkone mit einer herrlichen Aussicht auf das Meer. Die Einzelzimmer sind für Alleinreisende perfekt geeignet.
Suite Le Perle Bed & Breakfast
Das an einer Einkaufsstraße im Herzen des Borgo Nuovo gelegene B&B befindet sich in einem Herrenhaus aus den 1830er Jahren. Drei der vier hellen und komfortablen Zimmer sind reich geschmückt mit Deckenfresken. Zwei Suiten sind perfekt für Gruppen geeignet und bieten Platz für bis zu vier Personen.
Das Suite La Perle Bed & Breakfast befindet sich in einem Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert. Credit: Booking.com Einige der Zimmer im charmanten Suite Le Perle zeigen wunderschöne Fresken aus dem 19. Jahrhundert. Credit: Suite Le Perle