Berlin: Sehenswürdigkeiten und vieles mehr

Komm mit auf eine Tour zu Berlins wichtigsten historischen Sehenswürdigkeiten, spannender Street Art, leckeren Restaurants und entdecke echte Geheimtipps von Einheimischen

by Lisa Hübener

Deutschlands Hauptstadt Berlin ist immer eine Reise wert. Denn auch wenn du die klassischen Sehenswürdigkeiten Berlins bereits kennst, gibt es genug zu entdecken fernab der üblichen Touristenströme.
Berlin ist weder so prunkvoll wie Wien, noch so charmant wie Paris oder so traditionell wie München. Berlin ist kreativ, faszinierend anders, irgendwie frei und stetig im Wandel. Die vielen kunstvollen Graffitis, die legendäre Club-Kultur und die multi-kulturelle Prägung über viele Jahrzehnte, ja sogar Jahrhunderte, formte Deutschlands Hauptstadt zu etwas ganz Besonderem: einer Stadt der unendlichen Möglichkeiten. Hier werden Trends geboren, denn Berlin ist einfach immer eine Nasenlänge voraus. Die Nacht zum Tag machen? Möglich! Auf einer Indoor-Welle surfen? Alte Bunker erkunden und die neusten Modetrends entdecken? Möglich! In Berlin gibt es nichts, was es nicht gibt! Doch irgendwo muss man anfangen und wir haben hier ein paar nützliche Tipps für dich.

Es gibt zahlreiche Verbindungen pro Tag nach Berlin, wobei du aus verschiedenen Anbietern wählen kannst. Mit dem Bus von Hamburg aus erreichst du Deutschlands Hauptstadt innerhalb von circa 3:20 Stunden und mit dem Zug sogar innerhalb von nur 1:44 Stunden, doch selbst ab Frankfurt am Main beträgt die Reisezeit mit dem Zug nur 3:54 Stunden.

Berlin: Sehenswürdigkeiten und vieles mehr
Der Blick auf die Spree und die berühmte Museumsinsel. Credit: Shutterstock

Essen: Berlin

Das Wahrhaft Nahrhaft ist ein Café im Herzen Friedrichshains. Hier werden täglich frisch zubereitete Köstlichkeiten serviert: von herzhaften, reich belegten Bagels über selbstgebackene Kuchen und Torten bis hin zu frisch gepressten Säften und allerlei Kaffeespezialitäten. Doch auch vegetarische und vegane Optionen kommen nicht zu kurz! Das Ambiente reicht von urig gemütlich über liebevoll dekoriert bis hin zu leicht zusammen gewürfelt, aber vor allem charmant. Überall gibt es etwas zu entdecken und bevor man es sich versieht, hat man den halben Tag hier verbracht.

Das Einstein Stammhaus am Nollendorfplatz ist ein Lokal mit Geschichte. Ganz im Stile eines Kaffeehauses eingerichtet erwartet dich hier modern interpretierte österreichisch-deutsche Küche auf gehobenem Niveau. Frühstück gibt es bis 15 Uhr, einfach perfekt für Langschläfer. Wechselnde Tageskarten und eine gut kuratierte Speisekarte machen einem die Entscheidung wirklich schwer, doch du solltest unbedingt Platz für eines der herrlichen Desserts lassen. Unser Favorit ist die Crème brû­lée mit Kaffeeeis, Granatapfelkernen und Khaki-Ragout, einfach himmlisch! Für einen Absacker geht es in die hauseigene Bar mit Chesterfield-Mobiliar. Dich erwarten eine exzellente Auswahl an Cocktails und Longdrinks, doch vor allem ein Blick auf die Gin-Auswahl lohnt sich.

Inmitten von Kreuzberg befindet sich die Markthalle Neun, kein einzelnes Restaurant, sondern vielmehr ein lebendiges Sammelsurium an Essens-Optionen. Der Fokus liegt auf regionalen, saisonalen und hochwertigen Lebensmitteln. Beim Street Food Thursday, jeden Donnerstag von 17 bis 22 Uhr, kann hier nach Herzenslust Street Food aus aller Herren Länder geschlemmt werden. Egal ob Tacos aus Mexiko, Momos aus Tibet oder Wild vom Bauer aus der Region – hier findet sich etwas für jeden Geschmack!

Im Restaurant “Zur Gerichtslaube” in Berlin Mitte solltest du dich durch die Berliner Küche probieren. Kartoffelsuppe, Rinderroulade oder Leber “Berliner Art” mit Apfel, Zwiebeln und Rotkohl stehen auf dem Menü im Restaurant mit rustikalem Kreuzgewölbe und altberliner Ambiente.

Doch auch ein Döner und eine Berliner Currywurst dürfen bei deinem Berlinbesuch nicht fehlen. Wo es den besten Döner der Stadt gibt sorgt regelmäßig für Streit, doch in Neukölln oder rund ums Kottbusser Tor, liebevoll Kotti genannt, bei Tadim hast du gute Chancen auf ein besonders schmackhaftes Exemplar. Für eine Currywurst geht es traditionell zu Curry36 am Mehringdamm. Hier gibt es auch vegane Varianten, doch stell dich auf etwas Wartezeit ein – sie lohnt sich.

Sehenswürdigkeiten: Berlin

Berlin: Sehenswürdigkeiten und vieles mehr
An sonnigen Tagen zeigt sich die deutsche Hauptstadt von ihrer schönsten Seite. Credit: Shutterstock

Der Charme der Berliner ist berühmt berüchtigt. Es lohnt also immer, sich unter das Volk zu mischen. Nimm einen Bus der Linie 200, um die Stadt zu erkunden und deine Füße zu schonen. Starte am “Alex” (so nennen wir Berliner unseren Alexanderplatz) und fahre einmal quer durch Berlin an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei in Richtung Zoologischer Garten. Du kannst zahlreiche Zwischenstopps einlegen und brauchst nur ein gültiges Ticket für den öffentlichen Nahverkehr. Eine echte Alternative zu den klassischen, geführten Touren!

Das Brandenburger Tor am Pariser Platz, einer der exklusivsten Adressen Berlins mit verschiedenen wichtigen Botschaften und dem Hotel Adlon Kempinski, ist ein echter Touristenmagnet. Das frühklassizistische Triumphtor wurde zwischen 1789 und 1793 erbaut und wird von einer ikonischen Quadriga geschmückt, die sich sogar an den Fenstern der lokalen U-Bahn wiederfindet. Das Brandenburger Tor wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und anschließend unter der Zusammenarbeit der damals geteilten Stadt wieder aufgebaut. Während der Teilung Berlins stand das Brandenburger Tor in der Sperrzone zwischen Ost und West und wurde erst am 22. Dezember 1989 unter großem Jubel wieder für die Einwohner Berlins (sowie Touristen) geöffnet.

Von hier aus spaziere entlang des Prachtboulevards Straße des 17. Juni durch den Tiergarten zur Siegessäule. Sie ist eines der bedeutendsten Nationaldenkmäler Deutschlands, das zahlreiche Postkarten ziert, und wurde 1873 errichtet. Die Bronzeskulptur der Viktoria auf der Spitze der Siegessäule am großen Stern wird von Berlinern auch liebevoll die “Goldelse” genannt. Im Inneren der 67 Meter hohen Statue führen 285 Stufen zu einer Aussichtsplattform, von der man den großen Tiergarten, das Brandenburger Tor und den Potsdamer Platz überblicken kann.

Von der anderen Seite des Brandenburger Tors aus führt der Prachtboulevard Unter den Linden entlang zahlreicher Sehenswürdigkeiten und erstklassiger Geschäfte und Boutiquen in Richtung Friedrichstraße und Alexanderplatz. Unterwegs mache Halt an der Humboldt Universität, der Berliner Staatsoper am Bebelplatz und dem 2020 eröffneten Humboldt Forum, das sich an drei Seiten mit dem Stadtschloss nachempfundenen historischen Fassaden schmückt.

Wenige Schritte nördlich vom Humboldt Forum auf der Spreeinsel befinden sich der Berliner Dom am Lustgarten und die Museumsinsel. Das Museumsensemble beherbergt das Pergamonmuseum, das Bodemuseum und sieben weitere wichtige Museen, die sie zu einem der wichtigsten Museenkomplexe ganz Europas macht – so bedeutend, dass die Museumsinsel bereits 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde. Übrigens sind viele staatliche Museen immer am ersten Sonntag des Monats kostenfrei zugänglich, doch aufgrund der großen Nachfrage lohnt es sich, bereits früh vor Ort zu sein.

Auf deiner Tour solltest du auch dem Nikolaiviertel einen Besuch abstatten. Das einst älteste Siedlungsgebiet der deutschen Hauptstadt wurde zwar im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört, jedoch an gleicher Stelle mit Hilfe alter Pläne und Überlieferungen wieder aufgebaut. Heute wandelst du hier durch mittelalterliche Gassen, vorbei an rekonstruierten Bürgerhäusern und der Kirche und kannst das spätbarocke Knoblauchhaus sowie das Ephraim-Palais im Rokokostil besichtigen. Im Zille-Museum tauchst du tief in das Berlin um 1900 ein. Heinrich Zille, der auch liebevoll Pinselheinrich genannt wurde, verstand es wie kein zweiter das Leben der einstigen Berliner Arbeiterklasse mit all seinen Herausforderungen zu illustrieren – immer mit seinem besonderen entlarvenden Humor.

Am Alexanderplatz sticht vor allem der Fernsehturm ins Auge, der mit 368 Metern das höchste Bauwerk Deutschlands ist. Das Wahrzeichen, das auch der “Telespargel” genannt wird, verfügt über eine Aussichtsplattform mit Restaurant, die einen einzigartigen Blick über die Stadt garantiert. Unser Tipp: Buche das Ticket unbedingt im Voraus, um lange Wartezeiten zu vermeiden. 

Wenige Meter entfernt befindet sich das 1871 fertiggestellte Rote Rathaus, der ikonische Sitz des Bürgermeisters mit leuchtend roter Ziegelfassade. Das Gebäude mit quadratischem Grundriss schmückt ein Terrakottafries, der wichtige Etappen der Berliner Geschichte darstellt, unter anderem die Rückführung der Quadriga des Brandenburger Tores.

Berlin atmet Kunst, Kultur und Geschichte und so ist es kein Wunder, dass sich die vielen Flohmärkte der Stadt einer besonderen Beliebtheit erfreuen. Jeden Sonntag von 10 bis 18 Uhr findet der lebendige Flohmarkt am “Boxi” (so nennen wir Berliner liebevoll den Boxhagener Platz im hippen Stadtteil Friedrichshain) statt. Hier entdeckst du so einige Kuriositäten aus Berlins abwechslungsreicher Geschichte und es findet sich garantiert ein originelles Souvenir. Der Flohmarkt am Mauerpark (sonntags, 10 bis 17 Uhr) im Trendviertel Prenzlauer Berg lockt dank Freiluft-Karaoke und legendären Jamsessions internationaler Künstler vor allem Musikliebhaber an. Doch es gibt auch jede Menge Stände zum Stöbern und zahlreiche kulinarische Angebote.

Auch an Schlechtwettertagen musst du keine Langeweile fürchten. Das Computerspielemuseum in der Nähe des Frankfurter Tores lässt nicht nur die Herzen vieler Kinder und Pacman-Fans höher schlagen. Fotografie-Interessierte zieht es an solchen Tagen in eine der wunderbaren Ausstellungen des C/O Berlin in der Nähe des Zoologischen Gartens.
Abenteuerhungrige machen eine Erkundungstour mit dem Berliner Unterwelten e. V. durch verlassene Bahnschächte oder historische Bunkeranlagen – Staunen inklusive! Wem das noch nicht genug Action ist, der surft auf der ersten künstlichen Welle Berlins im gerade erst eröffneten Wellenwerk.

Etwas abgelegen im Naturerholungsgebiet Grunewald befindet sich der Teufelsberg. Erbaut aus Trümmern des zweiten Weltkrieges, beherbergt er eine alte Abhöranlage, die während der Teilung Berlins zu Spionage-Zwecken genutzt wurde. Heute befindet sich hier eine Graffiti-Galerie und damit zugleich die größte Galerie Europas. Und die Aussicht, wirklich einmalig!

Wenn wir schon von Graffiti und Galerien sprechen, darf die East Side Gallery in Berlin Friedrichshain natürlich nicht fehlen. Im Frühjahr 1990 nach dem Fall der Berliner Mauer wurde das längste noch erhaltene Stück der Mauer zu einer Open-Air-Galerie der Extraklasse. 118 Künstler aus 21 Ländern verewigten sich mit einzigartigen Kunstwerken, die heute eines der beliebtesten Fotomotive Berlins darstellen. 

In Sichtweite befindet sich ein weiteres beliebtes Fotomotiv: die Oberbaumbrücke. Nachdem große Teile der Brücke im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden, wurde sie zwar wieder funktionstüchtig gemacht, jedoch als Verbindung zwischen dem ehemaligen Ost- und Westteil der Stadt während der Teilung gesperrt. Erst nach der Wiedervereinigung erhielt sie einen neuen Mittelteil und verbindet seitdem wieder die Trendviertel Kreuzberg und Friedrichshain. Von der Oberbaumbrücke aus hat man nicht nur einen fantastischen Ausblick in Richtung Fernsehturm und Treptower Park, im Arkadengang spielen auch regelmäßig Straßenmusiker vor dankbarem Publikum. 

In Berlin ticken die Uhren ticken anders. Wenn in anderen Metropolen bereits die Bürgersteige hochgeklappt werden, werden Berliner erst richtig munter – vor allem in Friedrichshain und Kreuzberg. Rund um die Uhr findet sich eine gemütliche Bar, ein szeniger Club oder ein gekühltes Bier vom “Späti” (Kiosk​ mit langen Öffnungszeiten und Kultcharakter)​. Willst du dich nicht direkt als Tourist outen, bestelle auf keinen Fall ein “Fußpils” im Späti deines Vertrauens. Denn wir Berliner sind zwar gern mit einem Bier in der Hand unterwegs, würden es aber niemals so nennen.

Vor allem die Clubs in Berlin genießen internationales Ansehen, allen voran der Techno-Club Berghain, der regelmäßig zu einem der besten Clubs weltweit gekürt wird. Wer kein Glück beim Einlass hatte, den zieht es zuweilen in das in einer ehemaligen Fabrik in Rummelsburg gelegene Sisyphos oder auf Elektro-Events in die Renate oder das About Blank in Friedrichshain.

Schenke überall in der Stadt Häuserwänden, Eingängen, Höfen und ähnlichem etwas Aufmerksamkeit. Du wirst überrascht sein, wie viel inspirierende Streetart du entdeckst. Banksy ist nur einer von vielen Künstlern, die sich in Berlin ein Denkmal geschaffen haben. Schau dir vor allem in den Innenstadtbezirken die Straßenschilder an. Auf einigen von ihnen wirst du kleine, lustige Korkfiguren entdecken. Sie heißen Yogis und stammen von Josef Foos, der so bewirken möchte, dass die Menschen nicht mit gesenktem Blick durch die Straßen wandeln. Der Astronaut/cosmonaut des französischen Streetart-Künstlers Victor Ash an einer Kreuzberger Hauswand (Oranienstraße 195) zählt zu den berühmtesten Graffitis der Stadt. Ebenso bekannt wie beeindruckend ist The Pink Man von BLU, den du in der Falckensteinstraße 49 in Kreuzberg findest. Also hab die Kamera griffbereit und die Augen offen.

Unterkunft: Berlin

Michelberger Hotel

Das Michelberger Hotel erwartet dich direkt im alternativen Herzen Berlins, an der Grenze von Friedrichshain und Kreuzberg. Design meets Moderne scheint das Motto der künstlerisch, individuell gestalteten Zimmer. Neben dem üblichen Komfort, der ein eigenes Bad mit Dusche, kostenloses WLAN und Kabel-TV umfasst, kannst du hier auch im hauseigenen Fitness-Center sporteln oder mit einem der unzähligen Bücher in der Lounge entspannen. Das integrierte Restaurant serviert Gerichte aus regionalen Bio-Zutaten und natürlich stehen sowohl vegetarische, als auch vegane Optionen auf dem Menü. Am Abend gibt es hier des öfteren Live-Konzerte angesagter Künstler.

Circus Berlin

Das zentral in Mitte gelegene Circus Berlin bietet drei Unterkunfts-Varianten: Apartments, Hotel und Hostel. Du kannst also ganz individuell entscheiden, was am besten zu deinen Bedürfnissen passt. Im Hotel erwarten dich farbenfrohe, kreativ gestaltete Themenzimmer mit hochwertiger Ausstattung und Dekoration. Die Balance aus verspielten Elementen, modernem Chic und Komfort ist wirklich gelungen und lädt zum Verweilen ein. Ein eigenes Bad mit Dusche, kostenloses WLAN sowie ein Flachbildfernseher gehören zur Standardausstattung, aber auch auf allerlei Zusatzangebote wie Leihfahrräder und ein üppiges Frühstück im Partnerrestaurant Commonground musst du nicht verzichten.

*Dieser Artikel wurde vor der COVID-19-Krise verfasst. Seit der Pandemie sind die Reisebestimmungen in ständiger Entwicklung. Grenzen und Unternehmen können vorübergehend oder dauerhaft geschlossen sein. Bitte beachte die Sicherheitsbestimmungen und informieren dich mit Hilfe des Open Travel Index über die aktuellen Beschränkungen und Bestimmungen.