Heidelberg ist eine im Südwesten Deutschlands gelegene Universitäts- und Wissenschaftsstadt. Nach Heidelberg gelangst du am besten mit dem eigenen PKW oder mit der Bahn. Das verwundert nicht: Schließlich ist die Stadt am Neckar seit jeher gut an das Bahnnetz angebunden, sodass ein eigenes Auto nicht zwingend erforderlich ist. Obwohl der Heidelberger Hauptbahnhof nicht unmittelbar an die Altstadt grenzt, ist der historische Stadtkern mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten innerhalb kurzer Zeit zu Fuß oder mit der Straßenbahn zu erreichen. Einige Bahnverbindungen enden in Mannheim. Die Weiterfahrt erfolgt dann mit der S-Bahn. Es gibt jedoch auch Direktverbindungen.
Mit seiner romantischen Altstadt, einer der ältesten europäischen Hochschulen und der längsten Einkaufsstraße Europas ist Heidelberg ein attraktives Ziel für Reisende aus aller Welt.
Das Heidelberger Schloss bzw. dessen Ruine ist nicht nur ein gefragtes Postkartenmotiv, sondern auch eine international bekannte Sehenswürdigkeit. Das Schloss, das ursprünglich wohl eher einer Burg entsprach, diente mehrere Jahrhunderte lang als Residenz der Kurfürsten von der Pfalz, die das Bauwerk immer wieder nach ihren eigenen Vorstellungen veränderten. Ein besonderes Highlight ist der Rittersprung auf dem Großen Altan, eine Vertiefung in der Erde, die stark an einen Fußabdruck erinnert. Genau an dieser Stelle soll ein Ritter in flagranti mit einer Hofdame erwischt worden sein, was ihn – so die Legende – wiederum zu einem Sprung aus dem Fenster veranlasst haben soll.
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Stadt Heidelberg mit Schloss. Source: Igor
Vom Kornmarkt aus hat man einen hervorragenden Blick auf das Heidelberger Schloss. Gleichzeitig verleihen weitere historische Gebäude wie das Rathaus und das Palais Graimberg, der ehemalige Privatwohnsitz des Grafen Charles de Graimberg, dem Platz ein ganz besonderes romantisches Flair. So findet auch der alljährliche Heidelberger Weihnachtsmarkt hier – und nicht etwa auf dem Hauptmarktplatz – statt.
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Die Alte Brücke verbindet die Heidelberger Altstadt mit dem Neckarufer und der anderen Seite der Stadt. Als eine der wenige noch erhaltenen Steinbrücken fungiert die malerische Brücke heutzutage als Übergang für Fußgänger und Fahrradfahrer. Darüber hinaus ist die Alte Brücke mit mehreren Statuen geschmückt, von denen eine den Kurfürsten Karl-Theodor, eine andere die römische Göttin der Weisheit, Minerva, darstellt. Der absolute Hingucker ist jedoch ein aus Bronze gefertigter Pavian, der “Brückenaffe“. In der linken Hand hält der Affe einen Spiegel, mit der rechten wendet er den bösen Blick ab. Der Brückenaffe soll Spott und Eitelkeit symbolisieren und hält den Passanten sozusagen „den Spiegel vor“.
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Der Philosophenweg gehört zweifelsohne zu den schönsten Sehenswürdigkeiten Heidelbergs. Vom Stadtteil Neuenheim führt dich der Weg zunächst auf die andere Seite des Neckars. Nach etwa 2 km gelangst du schließlich zum Südhang des Heiligenbergs. Der Philosophenweg bietet dir nicht nur einen einzigartigen Ausblick auf den Neckar sowie die gesamte Altstadt. Bedingt durch seine besondere Lage ist die Temperatur hier im Schnitt 1,5 Grad höher als es auf dem restlichen Stadtgebiet der Fall ist, weswegen hier Pflanzen und Sträucher wachsen können, die man sonst nur in der Toskana findet. Der etwas steilere Schlangenweg verbindet die Alte Brücke mit dem Philosophenweg.
Philosophenweg. Source: ppolecho
Die 1386 gegründete Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ist nicht nur die drittälteste Universität nördlich der Alpen, sondern auch eine der ältesten Hochschulen Deutschlands. Berühmte Persönlichkeiten, die entweder in Heidelberg studiert oder dort gelehrt haben, sind beispielsweise Helmut Kohl, der Lyriker Joseph von Eichendorff oder auch der Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas. Neben dem Universitätsgebäude selbst, sind auch der Studentenkarzer und die erst 1905 eröffnete Universitätsbibliothek, die zu Recht als eine der schönsten Bibliotheken Deutschlands bezeichnet wird, eine Besichtigung wert. Studierende, die gegen bestimmte Regeln verstoßen hatten, wurden damals zur Bestrafung in einen kleinen Kerker – lateinisch Karzer – gesteckt. Während sie ihre Zeit dort absaßen, kamen nicht wenige Studierende auf die Idee, die Wände des Karzers mit kleinen Zeichnungen, Bildern und Schriftzügen zu „verschönern“.
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Die von Hans Prinzhorn, einem Arzt und Kunsthistoriker, ins Leben gerufene Kunstsammlung beinhaltet an die 5.000 verschiedene Werke, die von in diversen psychiatrischen Einrichtungen untergebrachten Patienten – meist im Zuge ihrer schizophrenen Persönlichkeitsstörung – erstellt wurden. Die Sammlung Prinzkorn ist die einzige ihrer Art und befindet sich in der Abteilung für Allgemeine Psychiatrie des Universitätsklinikums Heidelberg.
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Der historische Stadtkern Heidelbergs erfreut sich vor allem bei ausländischen Touristen einer enormen Beliebtheit: Die barocken Wohnhäuser, engen Gassen und die beeindruckende Kulisse mit dem Heidelberger Schloss und dem Neckartal im Hintergrund ergeben eine Vielzahl an Motiven für ausgiebige Fotosessions. Zu den bekanntesten Gebäuden zählen der Marktplatz mit dem berühmten Herkulesbrunnen, eine Hommage an den schwierigen Wiederaufbau der Stadt nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg, die Heiliggeistkirche und das Rathaus. Der an die Hauptstraße angrenzende Bismarckplatz ist außerdem ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt.
Die Heidelberger Bergbahn bringt dich in wenigen Minuten vom Kornmarkt zum Gipfel des Königsstuhls. Der
ebenfalls zur Altstadt gehörende Berg ist zwar nicht sehr hoch, überzeugt aber mit einer unvergesslichen
Aussicht über die Stadt und das nahe Umland. Bist du sportlich veranlagt, kannst du den Berg alternativ auch
über die 1.600 Stufen der so genannten Himmelsleiter erklimmen. Oben angekommen erwarten dich dort weitere
nennenswerte Sehenswürdigkeiten wie die Landessternwarte und das Märchenparadies. Ein Besuch des liebevoll
gestalteten Freizeitparks lohnt sich besonders für Familien mit kleinen Kindern.
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Die Heiliggeistkirche gilt als die größte und auch bedeutendste Kirche der Stadt – und das sowohl aus kirchengeschichtlicher als auch aus wissenschaftlicher Sicht. So war die vergleichsweise schmucklose Kirche lange evangelisch, dann wieder katholisch. Es soll jedoch auch eine Zeit gegeben haben, in denen dort Gottesdienste beider Konfessionen abgehalten wurden. Darüber hinaus war das im 14. Jahrhundert errichtete gotische Bauwerk lange Standort einer der wichtigsten Renaissance-Bibliotheken Deutschlands, der Biblioteca Palatina. Seit 1936 wird das Gebäude nur noch von der evangelischen Kirche genutzt. Tipp: Vor dem Gotteshaus selbst findet man heute viele kleine Läden und Stände, an denen du Souvenirs und Mitbringsel kaufen kannst.
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Menschen im Restaurant in Heidelberg. Source: Roman Babakin
Das Deutsche Apotheken-Museum präsentiert Apothekenarbeitsplätze (wie z. B. den in den 30er-Jahren weit verbreiteten Offizin), Arzneimittel, medizinische Gerätschaften und Gefäße aus verschiedenen Epochen und vermittelt dir so einen tiefen Einblick in die Geschichte der Pharmazie. Das Museum wurde bereits 1937 gegründet, zog allerdings erst von München nach Bamberg und schließlich nach Heidelberg um. Erst seit 1957 ist es in den Räumen des Heidelberger Schlosses untergebracht.
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Ob regional oder international, traditionell oder ausgefallen: Essen gehen in Heidelberg ist ein wahrer Genuss. Bei der Vielzahl an guten Restaurants ist garantiert für jeden das richtige Lokal mit dabei.
Gut bürgerlich speisen und dabei einen guten Wein genießen. Das kann man am besten in der Weinstube Schnitzelbank, einem gemütlichen, urigen Weinrestaurant in der Heidelberger Altstadt. Ein echter Geheimtipp, nicht nur für Schnitzelfans.
Deftige Hausmannskost und beachtliche Portionen: Das erwartet dich in der Stettinger Klause, einem authentischen Restaurant in der Heidelberger Südstadt, wo du in der Regel nicht nur Touristen, sondern vor allem Einheimische antreffen wirst.
Im Hemingways ist der Name Programm: Kein anderer als Ernest Hemingways selbst soll hier auf Durchreise regelmäßig eingekehrt sein und sich einen „Tiroler“ gegönnt haben. Folge den Spuren des berühmten Schriftstellers und genieße auch du ein kühles Getränk… und den Blick über den Neckar.
Jetzt wird es exotisch: Würzige Fleisch- und Gemüseeintöpfe und andere Spezialitäten der afrikanischen Küche. Im Kilimanjaro kannst du in entspannter Atmosphäre schlemmen und dabei im Fernweh schwelgen.
Auch hier kommen Freunde der internationalen Küche voll und ganz auf ihre Kosten. In Mandy’s Railway Diner bekommst du leckeres, typisch amerikanisches Essen. Der Clou: Gespeist wird hier tatsächlich in einem umgebauten Eisenbahnwaggons im 50er und 60er-Jahre-Stil.
Heidelberger Innenstadt. Source: eyetronic
Heidelberg ist nicht nur das perfekte Ziel für Geschichtsinteressierte, sondern eignet sich ebenso für einen kurzen Shopping-Trip. Erste Anlaufstelle ist hierbei ganz klar die Heidelberger Altstadt. Zahlreiche Filialgeschäfte und kleine Boutiquen machen die 1,4 Kilometer lange autofreie Hauptstraße zu einer der schönsten und gefragtesten Fußgängerzonen Europas. Tipp: Du bist auf der Suche nach besonderen Teilen oder Geschenken und gerne abseits vom Mainstream unterwegs? Dann solltest du unbedingt einen Abstecher in die vielen kleineren Gassen und Seitenstraßen wagen. Bei schlechtem Wetter bietet dir das Darmstädter Hof Centrum mit seinen 25 verschiedenen Ladengeschäften eine gute Alternative zum klassischen Einkaufsbummel.
Insbesondere für Musik- und Theaterfreunde ist ein Ausflug nach Heidelberg während der Sommermonate wärmstens zu empfehlen. Im Rahmen der Heidelberger Schlossfestspiele, den bekanntesten und meistbesuchten Freilicht-Theaterspiele Nordbadens, finden rund um die Schlossruine zahlreiche Kulturveranstaltungen statt: Ob Konzerte oder Theateraufführungen – hier ist für alle Kulturbegeisterten das passende Event mit dabei.
Das Heidelberger Bürgerfest findet im zwei Jahrestakt in jeweils unterschiedlichen und wechselnden Locations statt. Nach einer Ansprache durch den amtierenden Bürgermeister/ die amtierende Bürgermeister*in stellen diverse Heidelberger Musik- und Sportvereine im Zuge eines umfangreichen Bühnenprogramms ihr Können unter Beweis. Das Bürgerfest ist ein echter Publikumsmagnet und erfreut sich bei Jung und Alt großer Beliebtheit.
Pension, Hotel oder Hostel: Unabhängig davon, welche Art von Unterkunft du bevorzugst: Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in Heidelberg wie Sand am Meer. Besonders preiswert nächtigen kann man beispielsweise in der Pension Jeske (65 € pro Nacht und Doppelzimmer). Die Pension liegt inmitten der Heidelberger Altstadt und ist somit ein perfekter Startpunkt fürs Sightseeing. Etwas teurer, aber immer noch erschwinglich ist eine Übernachtung im Backpacker Hostel „Lotte“. Hier bezahlst du etwa 75 € pro Doppelzimmer. Ein Bett im Schlafsaal bekommst du jedoch bereits für unschlagbare 25 €. Für alle, die sich etwas mehr Komfort wünschen, ist das Queb Hotel Bergheim mit seiner beeindruckenden Dachterrasse eine gute Option. Eine Nacht im Doppelzimmer kostet hier in etwa 115 €. Ähnlich verhält es sich auch mit dem zwischen Altstadt und Hauptbahnhof gelegenen Heidelberg Exzellenz Hotel (Preis ca. 120 €).
Wer zum ersten Mal nach Heidelberg reist und innerhalb kurzer Zeit möglichst viel von der Stadt sehen will, ohne dabei allzu viel planen und organisieren zu müssen, der kann von den Vorzügen eines erfahrenen City Guides profitieren. Qualifizierte Stadtführer sind meist Einheimische, die dir nicht nur knallharte Fakten präsentieren, sondern auch interessante Hintergrundinformationen vermitteln - häufig verpackt in lustige, einprägsame Anekdoten. Selbstverständlich erhältst du hier auch mal den ein oder anderen Insidertipp. Eine „klassische“ Stadtführung ist dir zu öde? Wie wäre es dann z.B. mit einer Segway-Tour oder einem Nachtwächter-Rundgang?
Auf ausschweifende Museumsbesuche oder Ausflüge in die Umgebung solltest du während eines eintägigen Heidelberg-Trips besser verzichten. Denn in der Regel sind 24 Stunden schlichtweg zu kurz, um eine Stadt in all ihren Facetten kennenzulernen. Trotzdem hat Heidelberg genau die richtige Größe, um die bedeutenden Sehenswürdigkeiten an einem einzigen Tag abzuarbeiten. Hierunter fallen natürlich sowohl das imposante Heidelberger Schloss als auch die Altstadt mit der längsten Fußgängerzone Europas. Aber auch den Neckarwiesen solltest du gerade im Sommer einen Besuch abstatten, beispielsweise bei einem romantischen Picknick mit direktem Schlossblick. Eine besonders schöne Aussicht auf die gesamte Stadt hat man vom so genannten Philosophenweg. Im Anschluss an eine mehrstündige Sightseeing-Tour bietet es sich an, den Tag bei einem kühlen Getränk und Gerichten aus der Gegend ausklingen zu lassen. Sofern Zeit und Reisebudget es erlauben, spricht aber auch nichts gegen einen entspannten Einkaufsbummel durch die Heidelberger Innenstadt.
Die Region rund um Heidelberg ist bekannt für ihre typische, einzigartige Pfälzer Küche. Sowohl Heidelberg selbst als auch das Umland sind somit reich an Spezialitäten, die du während deines Aufenthalts unbedingt einmal kosten solltest:
Obwohl Heidelberg selbst über keinen eigenen Flughafen verfügt, ist eine Anreise mit dem Flugzeug prinzipiell möglich. Mit dem Zug kann der internationale Flughafen in Frankfurt in einer guten ¾ Stunde erreicht werden, was das Fliegen vor allem für Besucher von weiter weg attraktiv macht.
Für alle, die möglichst umweltfreundlich und dennoch komfortabel nach Heidelberg gelangen möchten, hat sich eine Anreise per Bahn bewährt. Mit 42 tausend Reisenden pro Tag zählt der Heidelberger Hauptbahnhof zu den größten Personenbahnhöfen Baden-Württembergs. Je nach Verbindung dauert eine Zugfahrt von Hamburg nach Heidelberg etwa fünf Stunden, nach Zürich drei.
Gerade wenn du vor allem kostengünstig reisen willst, stellt die Anreise per Fernbus eine gute Alternative zur Bahnfahrt dar. Busverbindungen bestehen unter anderem nach Frankfurt, München, Berlin und Hamburg.