In der deutschen Folklore ist der Harz vor allem für die Walpurgisnacht bekannt. Einmal im Jahr in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai sollen sich auf dem Blocksberg (wie der Brocken auch genannt wird) allerlei Hexen zu einem rauschenden Fest treffen. Die Walpurgisnacht hat es sogar bis in Goethes Faust geschafft. Daher wird das Hexenfest natürlich auch heute noch an 20 verschiedenen Orten im Harz gefeiert. Zu den bekanntesten Schauplätzen des Hexenfests gehören die Ortschaften Thale, Hahnenklee, Braunlage, Schierke und Bad Grund.
In der flachen Landschaft Norddeutschlands ist der Harz das höchste Mittelgebirge und bietet eine ausgezeichnete touristische Infrastruktur. In der artenreiche Flora und Fauna haben sich bereits seit der Urgeschichte Siedler niedergelassen. Landschaftlich ist der Harz durch Hochflächen, tiefe Schluchten mit Wasserfällen, Naturparks und weitläufige Seen mit Talsperren gekennzeichnet. Für Besucher existieren umfangreiche Möglichkeiten für den Winter- und Sommersport und zahlreiche Attraktionen wie Wandern, Klettern, Skifahren, Mountainbiking oder Wassersport.
Allgemeine Informationen | So geht's in den Harz | Mobilität im Harz | Sehenswürdigkeiten
Der Harz liegt an der Schnittstelle der drei Bundesländer Niedersachsen im Westen, Thüringen im Süden und Sachsen-Anhalt im Osten. Zentral in dem von Westen nach Osten verlaufendem Gebirgszug dominiert der 1141,2 Meter hohe Brocken die Umgebung. Rings um das Massiv finden sich größere Ortschaften wie Goslar und Halberstadt im Norden, Aschersleben und Stangerhausen im Osten, Nordhausen im Süden und Seesen und Osterode im Westen.
Die Westseite des Harzes ist durch die klimatischen Bedingungen wesentlich regenreicher als die Ostseite. Die Temperaturen liegen je nach Höhenlage bis zu vier Monate im Jahr im negativen Bereich und steigen in den Sommermonaten auf durchschnittliche Werte von 10° bis 15° Celsius an.
Mit der Bahn fährt man am besten bis zu den Bahnhöfen Vienenburg, Halberstadt, Goslar und Thale im Harz. Eine überregionale Verbindung von Berlin aus bietet Transdev Sachsen-Anhalt, ehemals Veolia, mit dem Harz Epress, der über Potsdam und Magdeburg bis nach Goslar fährt. Jedes Wochenende werden insgesamt sechs Verbindungen angeboten, von denen jeden Abend eine nach Berlin fährt und zwei am Samstag- und Sonntagmorgen sowie eine am Sonntagabend Richtung Harz aufbrechen.
Der Harz ist sehr gut mit dem Fernbus erschlossen und liegt unweit der Bundesautobahnen A7, A14 und A38. Nahezu jede Ortschaft besitzt ein eigenes Busterminal, wobei die größten darunter diejenige in Goslar, Halberstadt und Wernigerode sind. Die Anreise ist aus dem gesamten Bundesgebiet leicht und bequem über Flixbus möglich, das in der Region ein dichtes Streckennetz unterhält. Umstiegsfreie Verbindungen in die meisten deutschen Großstädte wie München, Berlin oder Hamburg werden mindestens einmal am Tag angeboten.
Es werden keine regulären Flüge in die Region angeboten, da die Infrastruktur sehr gut ausgebaut ist und der internationale Flughafen Hannover-Langenhagen lediglich 70 Kilometer Luftlinie entfernt liegt. Dieser bietet nicht nur eine bundesweite Anbindung, sondern auch Fern- und Transantlantikflüge in die ganze Welt. Als Heimatbasis und Drehkreuz des Touristikunternehmens TUIFly besitzt dieses ein sehr gut ausgebautes Streckennetz, das von Unternehmen wie Lufthansa, British Airways oder Germanwings ergänzt wird.
Die berühmten Harzer Schmalspurbahnen verkehren mittlerweile regulär nur noch auf einzelnen Strecke zwischen Wernigerode, Quedlinburg und Brocken, während berühmte Verbindungen wie die Odertalstrecke oder die Thyraliesel aufgegeben wurden. Besondere Attraktion ist der Einsatz von historischen Dampfloks auf vielen Linien, die jedes Jahr tausende Touristen anlocken.
Der Harz besitzt ein sehr gut ausgebautes Straßennetz, über das nahezu jede Attraktion leicht erreicht werden kann. Darüber hinaus existiert ein weitverzweigtes Busnetz für den Nahverkehr, der unter anderem auch für die touristische Erschließung entwickelt und ausgelegt wurde.
Die vielfältigen Möglichkeiten zum Wandern und Fahrradfahren ist eine der Attraktionen der Region. Der Harzklub e. V. unterhält ein sehr umfangreiches lokales Wandernetz. Fernwander- und mittelalterliche Pilgerwege führen bis nach Rom. Zusätzlich gibt es mehr als 60 ausgeschilderte Mountaibike- und Fahrradrouten mit Strecken für jeden Leistungsbereich.
Bereits seit dem Mittelalter geht die Sage um, dass sich auf dem höchsten Berg Norddeutschlands Zauberwesen zu geheimen Versammlungen treffen. Das liegt mit Sicherheit auch an der mitunter fast verwunschen anmutenden Landschaft. Besonders empfehlenswert ist die Fahrt auf den Gipfel in einer der historischen, dampfgetriebenen Schmalspurbahnen.
Der Bergbau in Rammelsberg geht bereits auf das frühe Mittelalter zurück. Beinahe 1000 Jahre lang war die Grube bis 1988 in Betrieb und wurde 1992 von der Unesco zu einem Weltkulturerbe erklärt. Engagierten Bürgern ist es zu verdanken, dass aus dem Bergwerk ein einzigartiges Museum wurde.
Die mittelalterliche Burg wurde in ihrer etwa 900 Jahre alten Geschichte niemals erobert, nimmt heute jedoch Besucher aus aller Welt gastfreundlich auf. Sie bietet unter anderem einen Falkenhof, ein Gasthaus mit traditionellen Ritteressen und kulturelle Veranstaltungen wie ein sommerliches "Minneturnier".