"Das Ruhrgebiet ist grau, voller Industrie und trostlos. Richtig? Nein, ganz und gar nicht! Essen ist eine Stadt, die einen immer wieder überrascht. Eine Stadt voller Ideen und Möglichkeiten."
REISEBLOGGERIN MARIE VON TRIFFDIEWELT.DE
Essen ist die viertgrößte Stadt in Nordrhein-Westfalen und eine wichtige wirtschaftliche und kulturelle Metropole des Ruhrgebiets. Zwar verfügt die Stadt über einen kleinen Flughafen, dieser ist allerdings ausschließlich für Privat- und Rundflüge zugelassen. Die nächstgelegenen, internationalen Flughäfen befinden sich im 37 km entfernten Dortmund und im 29 km entfernten Düsseldorf. Den wichtigsten Verkehrknotenpunkt stellt der im Stil der 1950er Jahre gehaltene Essener Hauptbahnhof dar. Als Messestadt verfügt die Stadt zudem über ein weitverzweigtes, gut ausgebautes Nahverkehrsnetz.
Hier geht es direkt zu den Anreisemöglichkeiten.
Flug | Essen kann mit einem Flug zum Düsseldorfer Flughafen angesteuert werden. Durch die optimale Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist die Weiterreise in die Essener Innenstadt, komfortabel zu bewerkstelligen. Der Düsseldorfer Flughafen wird unter anderem von den Fluggesellschaften Air Berlin, Germanwings, Air France, Lufthansa, SunExpress und Condor aus allen Metropolen der Welt angeflogen. |
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Bahn | Der Essener Hauptbahnhof ist ein Trennungsbahnhof, bei dem jeder einzelne Bahnsteig überdacht ist. Hier laufen sowohl der Regionalschienenverkehr als auch der Fernverkehr zusammen. Die Züge der Deutschen Bahn bringen die Reisenden aus allen Richtungen in die Essener Stadtmitte. Vor allem die Fernzüge ICE und IC, aber auch der Schnellzug Thalys, sowie etliche Regionalexpresszüge und S-Bahnen verkehren auf dem Essener Hauptbahnhof. |
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Bus | Für Fernbusse ist Essen ein wichtiger Haltepunkt, da die Stadt sehr verkehrsgünstig gelegen ist. Flixbus, Postbus und Eurolines sind die Busanbieter, die am häufigsten Verbindungen von allen wichtigen europäischen Städten nach Essen anbieten. Die Fernbusse kommen auf dem ZOB am Hauptbahnhof vor dem Eingang "Freiheit" an, so dass eine Weiterreise bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich ist. |
In Essen verlaufen viele Nahverkehrslinien unterirdisch. Die weitläufigsten, öffentlichen Verkehrsmittel stellen die U-Stadt-Bahn und die Straßenbahn, die zum Großteil ebenfalls unterirdisch verlaufen, dar. Zudem verkehren am Hauptbahnhof S-Bahnen aus allen Richtungen meist im 10-Minuten-Takt. Buslinien verkehren in der Essener Innenstadt eher selten. Jedoch können Außenbezirke wie Steele, Borbeck, Altenessen, Burgaltendorf, Werden, Kupferdreh, Stadtwald und Annental mit diesem Transportmittel angefahren werden. Für Besucher, die alle wichtigen Kulturstätten der Stadt erleben möchten, stellt die EVAG mit der KulturLinie 107 einen besonderen Service bereit. Zudem gibt es vom Hauptbahnhof zum Folkwang Museum einen Shuttle-Bus-Service.
Marie von Triff die Welt: Essen liegt im Ruhrgebiet. Das Ruhrgebiet ist grau, voller Industrie und trostlos. Richtig? Nein, ganz und gar nicht! Das Ruhrgebiet hat sich in den letzten Jahrzehnten unheimlich gewandelt, wurde grüner und grüner, modern, weltoffen, innovativ. Ebenso Essen, das gerade im Jahr 2017 zur grünen Hauptstadt Europas gekürt wurde. Ich selbst bin zugezogene Essenerin und wusste anfangs nicht, was ich mit der Stadt im Ruhrpott anfangen sollte.
Heute, einige Jahre später, kann ich voller Inbrunst sagen, dass Essen eine großartige Stadt ist. Eine Stadt voller Vielseitigkeit.
Eine Stadt, die einen immer wieder überrascht. Eine Stadt voller Ideen und Möglichkeiten. Und ein paar davon möchte ich mit euch teilen.
Essen ist viel grüner, als man glauben sollte. Zahlreiche Parks zieren die gesamte Stadt. Gleich, wo man wohnt, die nächste Grünfläche ist in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar.
Bei schönem Wetter heißt es in Essen also: Raus in die Natur!
Ruhr und Baldeneysee : Das wohl bekannteste Stück Grün in Essen liegt entlang dem großen Fluss Ruhr, von der das Ruhrgebiet seinen Namen hat. In Essen wird die Ruhr zur Reinigung des Wassers gestaut – der Baldeneysee ist entstanden. In diesem darf seit 2017 sogar dank guter Wasserqualität wieder geschwommen werden. Nämlich am Seaside Beach, der außerdem Strand, Grünflächen, Volleyballnetze, einen Klettergarten und diverse andere Freizeitgestaltungsmöglichkeiten bietet.
Gruga-Park und Parkleuchten : In der Stadt selbst liegt zudem der bekannte Gruga-Park gleich neben dem Messegelände. Der botanische Garten Essens bietet weite Wiesen, kleine Wälder, Blumenfelder, Pavillons und Grillplätze. Ein idealer Ort, um bei schönem Wetter dem Großstadtgefühl Essens zu entgehen. In der Gruga gibt es immer wieder unterschiedliche Aktionen. Sogar im Winter lässt sich hier abends bei gutem Wetter toll Zeit verbringen – nämlich beim sogenannten Parkleuchten. Jedes Jahr werden am Anfang des Jahres Lichtinstallationen in der Gruga eingerichtet, die den Park trotz Dunkelheit in ein schönes Bunt tauchen. Im Winter eine absolute Empfehlung!
Auch bei schlechtem Wetter wird es in Essen nicht langweilig. Es gibt in der Stadt mehrere Kinos, nette Cafés zum Einkuscheln, ein Theater. Auch ein großes Bowlingzentrum gibt es direkt im Zentrum.
Mein Geheimtipp bei schlechtem Wetter: Das Unperfekthaus in der Innenstadt. Gleich neben dem großen Einkaufszentrum Limbecker Platz liegt die sogenannte Kreativ-Oase. Im einmaligen Eintritt sind alle alkoholfreien Getränke enthalten.
Das Unperfekthaus bietet verschiedene Zimmer, jedes Zimmer ist eine kleine Schatzkiste. Hier lassen sich Meetings abhalten, Konzerte proben, Tischtennis spielen, Bilder malen, Schmuck verkaufen, am Kamin sitzen,… Bei schlechtem Wetter ein idealer Ort, um einen ganzen Tag zu verbringen.
Und kommt die Sonne doch mal zwischendurch raus, kann man es sich auf der Dachterrasse gemütlich machen.
Auch am Abend und in der Nacht wird einem in Essen nicht langweilig. Hier ist immer was los und für jeden Musikgeschmack und jede Altersklasse etwas dabei!
Rüttenscheid : Das beste Viertel, um in Essen die Abende und Nächte zu genießen, ist Rüttenscheid. Zwar finden sich auch in der Essener Innenstadt Clubs, Bars und Kneipen, in Rüttenscheid jedoch hat das Nachtleben noch viel mehr Charme. Hier gibt es Essens beliebten Irish Pub, eine Rüttenscheider Hausbrauerei, immer wieder neue Clubs und unzählige Bars, Kneipen und Restaurants. Abends kann es hier schonmal eng werden, aber die Atmosphäre packt einen und die Stimmung ist bombig.
Festivals : Im Sommer gibt es für die Sonnenliebhaber unter euch eine Alternative zum Rüttenscheider Nachtleben: Open-Air Festivals. Davon bietet Essen so einige, auch kostenlose sind dabei. Das wohl bekannteste Festival in Essen ist vermutlich das Smag Sundance, bei dem am Seaside Beach bekannte Elektro-Größen auflegen.
Parksounds: Wer im Sommer in Essen ist, kann bei schönem Wetter die Essener Parksounds genießen. Von der Philharmonie Essen organisiert lässt es sich eine Woche lang jeden Abend zu entspannten Melodien im Stadtpark entspannen. Es gibt Sitzsäcke und Liegestühle. Leute bringen Decken mit, Picknickkörbe und Getränke, grillen, jonglieren, lehnen sich zurück. Kosten tut das Ganze nichts und ist wirklich ein tolles Erlebnis!
Zugegeben: Besonders viel Charme hat die Essener Innenstadt nicht. Wer eine romantische Altstadt sucht, muss sich deshalb andernorts in Essen orientieren.
Kettwig und Werden: Mit der S-Bahn geht es an die Ruhr, in die schönen Stadtteile Essen Kettwig und Essen Werden. Hier finden sich weiß gestrichene Fachwerkhäuser mit Blumenkästen an den Fenstern, hübsche Gässchen, kleine Boutiken und viele niedliche Cafés und Weinbars. Kettwig und Werden sind grün, entspannt und alt. Mit ihrer Lage direkt an der Ruhr eignen sich die beiden Stadtteile hervorragend für einen entspannten Spaziergang, bei dem man eine ganz andere Seite Essens kennenlernt.
Industriekultur in Essen: Essen hat sich verändert. Die Stadt ist in den letzten Jahrzehnten modern, innovativ und grün geworden. Trotzdem darf natürlich die Industriegeschichte Essens nicht vergessen werden, denn sie hat die Stadt zu dem gemacht, was sie heute ist. Wenn ihr nach Essen kommt, solltet ihr deshalb unbedingt auch in Essens Industriekultur eintauchen.
Zeche Zollverein: Der Klassiker der Industriekultur ist natürlich die Zeche Zollverein, Die ehemals größte Steinkohlezeche der Welt zählt heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie wurde seit der Stillegung 1986 begrünt, touristisch eröffnet und modernisiert. Heute beherbergt die Zeche Zollverein ein Designmuseum, das Ruhrmuseum, Büroräume, ein Schwimmbad im Sommer und eine Eislaufbahn im Winter, einen großen Park sowie Restaurants und Cafés. Entweder selbstständig mit einem Audioguide oder mit einer geführten Tour könnt ihr in die Industriegeschichte der gut erhaltenen Anlage eintauchen.
Villa Hügel: Tief verbunden mit den Zechen in Essen und seiner Industriekultur ist die alte Essener Familie Krupp – die Gründer der bekannten Stahlfirma Krupp. Sehr schön und interessant ist dabei der ehemalige Wohnsitz der Familie: Die Villa Hügel an der Ruhr. Taucht ein in den Alltag der alten Essener Oberschicht, erhaltet Einblicke in die Rechte und das Leben der damaligen Arbeiter und genießt einen Spaziergang durch den schönen Hügelpark.
Margarethenhöhe: Wem es nicht reicht, zu sehen, wie die Essener Oberschicht wohnte, sollte sich wiederum das Stadtviertel Margarethenhöhe genauer anschauen. Ab 1909 wurden hier, finanziert durch Margarethe Krupp selbst, in verhältnismäßigem Luxus überwiegend die einfachen Krupp-Arbeiter untergebracht. Dabei war die Margarethenhöhe von Anfang an ein Paradebeispiel für menschenfreundliches Wohnen. Die wunderschönen kleine Häuschen mit Erkern, efeubewachsenen Mauern und Natursteinsockeln sind heute heiß begehrt. Wer hier eine Wohnung ergattern möchte, muss in der Regel einige Jahre auf einer Warteliste ausharren.